Datenschutz zwischen Unternehmen und Individuum ist dank DSGVO und Co. fürs Erste geregelt. Wie aber schaut unser Umgang mit Datenschutz im zwischenmenschlichen Alltag aus, und wie können wir darüber reden? Dieser Workshop ist eine gemeinsame Suche.
Datenschutz ist und bleibt in aller Munde. Während wir von Firmen wie Behörden längst genaue Auskünfte erwarten, ja uns diese sogar rechtlich zugesichert sind, entwickelt sich unsere soziale Praxis langsamer und vor allem kleinteiliger. In Situationen mit Machtgefälle -- Umgang mit Social-Media-Plattform, Arbeitgeber*in, Sportverein, Ausbildungsstätte der Kinder -- ist die Verwendung DSGVO-konformer Prozesse allgegenwärtig und vorgeschrieben. Hier herrscht eine einfache, verlässliche Regel vor: Datenverarbeitung für den genannten Zweck ist wenn überhaupt dann optimal, wenn sie minimal ist. Anders im weniger hierarchischen, direkten Umgang von Menschen miteinander: Ein allerorts akzeptierter "guter Umgangston mit Daten” hat sich noch nicht herausgebildet und verbreitet; dank allgegenwärtiger digitaler Vernetzung ist Konfliktpotenzial reichlich vorhanden, adäquat-konsequente Handhabe im privaten Umgang weniger. Die Aushandlung solcher Normen braucht Begriffe und ein Verständnis für die Motivatoren von Fremdpreisgabe genauso wie von Selbstsichtbarmachung, die anders sind als die technisch-organisatorisch-rechtlich geprägte Datenschutzdiskussion zwischen Ungleichen. In unserem Workshop möchten wir dieses Problem in seinen verschiedenen Ausprägungen ergründen. Wir möchten uns mit Euch über Erfahrungen, den eigenen Umgang und die Best Practices austauschen und miteinander über Ideale von Datenschutz im sozialen Umgang sprechen.