talk on conference website
Erfahrungen und Details zu den zwei kritischen Medienprojekten FC/MC (alternatives Medienzentrum im Herzen der Stadt) und THERE IS NO TIME (Live-Talks am Rande des Sperrgebiets und über die Stadt verteilte Video-Empfangsstationen) und ihrer Kollaboration mit dem VOC zum G20 Gipfel in Hamburg.
Info
Als im Sommer 2016 klar wurde, dass ein in einem Jahr die Avatare der 20 größten Industriestaaten nach Hamburg kommen würden, entwickelten die Gruppen um die Projekte FC/MC und THERE IS NO TIME, zunächst unabhängig und später im Austausch miteinander, zwei komplementäre Medienformate, die den G20-Gipfel begleiten sollten.
FC/MC als Plattform für kritische Berichterstattung und Bereitstellung von Infrastruktur für diese, TINT mit eigens produzierten Live-Talks, orientiert an den Punkten der offiziellen Gipfelagenda, und einem Netzwerk von Empfangsstationen in der ganzen Stadt.
Beide Gruppen arbeiteten dabei mit dem VOC und weiteren Hackern aus dem CCC zusammen, um die produzierten Inhalte zu verteilen sowie die Technische infrastruktur für das FCMC zu schaffen.
Why tho?
Erfahrungsgemäß verläuft die Berichterstattung zu Events wie dem G20 oft tendenziös und eng am Narrativ der offiziellen Polizeiberichte. Auch rückblickend ist dies in Anbetracht von Repression und Umgang mit Polizeigewalt ein augenscheinliches Problem. Eine Auseinandersetzung mit den Themen, die beim Gipfel verhandelt werden oder werden sollten, findet in der Regel nicht statt oder verliert sich im Rausch des Spektakels. Sowohl der mangelnden Qualität und der Behinderung von Berichterstattung, als auch dem Fehlen einer verständlichen Auseinandersetzung mit den politischen Inhalten dieses "Festivals der Demokratie" wollten wir etwas entgegensetzen.
Proposal
Im Talk möchten wir aus unterschiedlichen Perspektiven von unseren Erfahrungen berichten. Von technischen Hürden, von Arbeit in Gruppenstrukturen, von Organisation, Schwierigkeiten und Erfolgen:
Als FC/MC (mit großem Aufgebot an Infrastruktur und Raum im Herzen von Hamburg) und als TINT (mit einem schwimmenden Studio auf einem Hamburger Kanal und den Relays bis in die Sperrgebiete)
Es geht darum ein verständliches Bild zu zeichnen von dem, was in Hamburg während und vor dem Gipfel bei uns passiert ist und erreicht wurde. Zum anderen um Erkenntnisse für die Zukunft: Was hat es gebracht und wie können, sollten und wollen wir weiter machen? Dabei wollen wir besonders die Fruchtbarkeit von Kollaborationen dieser Art, in unserem Fall zwischen Aktivist_innen, Künstler_innen und Hacker_innen unterstreichen.