Im Grunde sind GIFs Schnee von gestern. Es gibt zahlreiche Alternativen, die das, was ein GIF kann, besser können. Und trotzdem haben sich GIFs als Kulturtechnik durchgesetzt. Oder war es nur ein letzter Hype vor dem Tod? Wie kommt es, dass ein Medium, das schon in den 90ern veraltet war, sich noch zwei Jahrzehnte später bester Beliebtheit erfreut? Und was können wir daraus über die Diskrepanz zwischen aktueller technischer Entwicklung einerseits und der tatsächlichen Nutzung von Technologie andererseits lernen?
In seiner langen Geschichte hat das Dateiformat GIF einiges an Auf und Ab erlebt. Mittlerweile ist es technisch völlig überholt, wurde mehrfach totgesagt, teils aktiv bekämpft und wurde trotzdem nicht völlig von der technisch besseren Konkurrenz abgelöst. Zu verdanken ist diese Entwicklung neben einigen Zufällen vor allem den Internetnutzern selbst. Denn obwohl sich GIFs technisch seit 1998 nicht mehr verändert haben, findet das Internet immer wieder neue Anwendungen für die Zappelbilder.
Der Vortrag blickt kurz auf die vielen Tode zurück, welche das GIF-Format schon gestorben ist – oder die ihm gewünscht wurden – und behandelt die aktuelle Entwicklung, bei der WebM angetreten ist, das Kapitel GIF zu beenden.
Viel wichtiger ist jedoch der Blick auf die Seite der Nutzer. Anhand von Beispielen aus den letzten Jahrzehnten werden Gründe dafür analysiert, weshalb GIFs immer wieder belebt werden konnten.
Am Ende bleibt die Frage, ob und wie sich das Erfolgsrezept GIF auf andere Medien und Technologien übertragen lässt.
Und: Ja, natürlich spielt auch Pr0n eine Rolle.