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Sich im Internet wohlfühlen? Klingt vielleicht merkwürdig, ist aber eine schöne Idee sein - die sogar implementiert werden kann.
Digital Wellbeing und Doing Digital
Das Internet ist ein großes, grünes Monster mit fünf riesigen geldgeilen Zähnen. Und es beißt uns alle: Mit Hasspostings, Cybermobbing, Shitstorms, Fakenews, Datenklau und Dauerüberwachung. Da nicht paranoid zu werden ist schon eine Herausforderung. Das beste ist es wohl, eine ökologische Firewall in Form eines großen, soliden Holzzauns zu bauen - mit einer Geheimtür für die traditionellen Massenmedien? Das ist vielleicht nicht die beste Idee, denn die sind auch nicht immer friedlich, solidarisch und menschenfreundlich unterwegs. Vor allem möchten sie das Geld zurück, dass die Internetkonzerne ihnen geklaut haben - was den Effekt hat, dass wir zu Kollateralschäden im Kampf der Megamonster werden. Das ist nicht schön - und sicher kein Anlass, sich gut zu fühlen.
Dabei gibt's durchaus schöne Möglichkeiten, digitale Technologie für die eigenen Zwecke zu nutzen. Das Witzige daran ist: Das kann jeder Mensch einfach tun. Eine eigene digitale Umgebung so einzurichten, wie es mir gefällt, und Freund*innen dazu einzuladen, daran teilzunehmen, ist weder schwierig noch kapitalintensiv. Da braucht's keine Konzerne und erst recht keine großen, sondern nur ein paar freundliche Menschen, die die Werkzeuge bauen, die man nicht selbst machen kann - und die Erinnerung daran, dass IPv4 und IPv6 symmetrische Protokolle sind. Dann ist es leicht, mir eine digitale Umgebung zu bauen, in der ich mich mit anderen gemeinsam wohl fühlen kann. Es ist offensichtlich, dass so für sich selbst zu sorgen und die Idee der Selbstbildung viel miteinander zu tun haben. Medienbildung wird so zur Wohlfühlbildung. Und das kann schon schön sein.