Substanzen wie MDMA, Psilocybin, LSD und Ketamin besitzen erhebliches therapeutisches Potential, und die Erforschung ihrer Wirkmechanismen erlaubt Einblicke in die Funktionsweise der menschlichen Psyche. Der trotz Illegalität relativ einfachen Verfügbarkeit steht ein Mangel an Aufklärung über Risiken, Effekte und Pharmakologie gegenüber, dem mit dieser Einführung begegnet werden soll.
Die Stigmatisierung psychedelischer Substanzen in der “westlichen Welt” und die gleichzeitige Akzeptanz solcher Rauschmittel wie Alkohol und Tabak scheinen in einem Widerspruch zu stehen. Während die letzteren ein hohes Abhängigkeitspotenzial aufweisen und sowohl dem Konsumenten als auch seiner Umgebung erheblichen Schaden zufügen, steht dem im Falle von Psychedelika die Möglichkeit der Auslösung psychotischer Zustände sowie (bei bestimmten Substanzen) eine mögliche Neurotoxizität gegenüber. Die jahrtausendelange Tradition des therapeutischen und rekreationalen Gebrauchs von psychedelischen Pflanzen (und Tieren) wird dagegen im modernen “War on Drugs” ausgeblendet. Wie die Ergebnisse der psychedelischen Forschung der 50er/60er Jahre und der seltenen akademischen Studien heute zeigen, sind Substanzen wie LSD, Psilocybin, MDMA und Ketamin potentiell mächtige Werkzeuge, um an der menschlichen Psyche nachhaltige Änderungen vorzunehmen.
In diesem Vortrag wird der Versuch unternommen, aus einer möglichst neutralen Position heraus über einige Psychedelika zu sprechen. Nach einer kurzen systematischen Zusammenfassung gehen wir auf die Wirkungsmechanismen ein und erklären die Zusammenhänge zwischen ihrer Pharmakodynamik und der beabsichtigten therapeutischen/rekreationalen Wirkung. Es werden beispielhafte Sessionabläufe geschildert (wie sie in den gegenwärtigen klinischen Studien stattfinden) und mögliche langfristige Schäden sowie unerwünschte Nebenwirkungen erläutert.
Der Vortrag ist keineswegs als ein Plädoyer für den Gebrauch illegaler Substanzen zu verstehen; Ziel ist vielmehr die Vermittlung des für einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit Psychedelika notwendigen Wissens.