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Die Grundsätze für die ”gute wissenschaftliche Praxis” [1] gelten als in der Forschung allgemein akzeptiert: der Erkenntnisweg soll gesichert und nachvollziehbar, Ergebnisse sollen unabhängig reproduzierbar und Grundlagen, Zwischenergebnisse und Resultate sollen dokumentiert und sichtbar sein. In vielen Bereichen der Wissenschaft wird Software eingesetzt, um den Erkenntnisprozess zu unterstützen. Um den Grundsätzen zu genügen, muss der Einsatz dieser Software ebenfalls sichtbar und nachvollziehbar sein. Am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) steht den wissenschaftlichen Mitarbeitenden bereits eine umfangreiche Infrastruktur zur Verfügung, die bei der nachvollziehbaren Entwicklung wissenschaftlicher Software unterstützt [2]. Dadurch wird auch die Zusammenarbeit von Instituten sowohl im Projektkontext als auch bei Inner- und Open-Source-Entwicklungen unterstützt. Allerdings gibt es bisher kein Verzeichnis, welches umfassend und vollständig die Sichtbarkeit und Auffindbarkeit von Forschungssoftware aus dem DLR adressiert. Daher möchte das DLR einen zentralen Softwarekatalog etablieren.
Es gab bereits mehrere Ansätze, ein Verzeichnis der im DLR entwickelten Software zu erstellen. Durch die beiden Vorläufer des Softwarekatalogs konnten wesentliche Anforderungen identifiziert werden, die durch das neue Katalogsystem erfüllt werden müssen:
• Die Registrierung einer Software im Katalog muss mit möglichst wenigen manuellen Eingaben erledigt werden können. Informationen aus verwendeten Entwicklungsplattformen sollen automatisiert ergänzt werden.
• Die Pflege eines Softwareeintrags muss möglichst wenig Aufwand verursachen.
• Die Softwareübersichtsseiten sollen gut über Suchmaschinen auffindbar sein.
• Der Katalog und insbesondere die Softwareübersichtsseiten müssen über ein ansprechendes Design verfügen und sich intuitiv nutzen lassen.
Der aktuelle Ansatz setzt auf Open-Source-Software, um die vorhandenen Informationen zu DLR-Software aus der bestehenden Infrastruktur zu extrahieren sowie optisch ansprechend und gut auffindbar bereitzustellen. Dadurch möchten wir die Sichtbarkeit von Forschungssoftware erhöhen und dazu beitragen, dass diese stärker als ein eigenständiges Forschungsprodukt wahrgenommen wird. Schließlich möchten wir die Mitarbeiter*innen des DLR für den Open-Source-Gedanken vermehrt begeistern, so dass Forschungssoftware des DLR häufiger unter einer Open-Source-Lizenz bereitgestellt wird. Im Vortrag stellen wir die Problematik der wissenschaftlichen Softwareentwicklung für die deutsche Forschungslandschaft und insbesondere für das DLR kurz vor. Anschließend motivieren wir die Ziele, die zur Erstellung des DLR-Softwarekatalogs geführt haben, und gehen insbesondere auf die Erkenntnisse aus den Vorläufern ein. Schließlich präsentieren wir den Stand des aktuellen Prototyps sowie die geplanten nächsten Schritte.