Müssen historische Computer in dunklen Ecken von Museen ein Dasein als Staubfänger fristen? Nein, dass es auch anders geht, zeigt ein Blick nach England. Dort führen Ehrenamtliche mehrmals pro Woche, zum Teil sogar täglich, Schrankwand-große historische Computer im Original oder – sofern ein solches nicht mehr vorhanden ist – in originalgetreuen Nachbauten im Betrieb vor. Das fängt an mit den Maschinen, die im Zweiten Weltkrieg zur Entschlüsselung von Funksprüchen der Deutschen Wehrmacht eingesetzt wurden: die elektromechanische Turing-Welchman-Bombe für Enigma-verschlüsselte Nachrichten und der Röhren-Computer Colossus für Nachrichten, die mit dem anspruchsvolleren Lorenz-Verfahren verschlüsselt waren. Aus der Nachkriegszeit bis Anfang der 1950er-Jahre stammen dann die meisten anderen vorgestellten Exponate: der erste Computer, bei dem das Programm im Speicher abgelegt war (Manchester Baby); der erste Computer, der für wissenschaftliche Berechnungen geplant und eingesetzt wurde (EDSAC); und der älteste noch funktionierende Originalcomputer der Welt (Harwell Dekatron/WITCH).