Session: Technik und software - Do it yourself (S128)
RFIDo-it-yourself: Die RFID-UHF-Infrastruktur-Eigenentwicklung der UB Dortmund
M. Schaarwächter1, L. Lerche1
1UB Dortmund, Dortmund, Deutschland
Ausgegangen sind wir von der Idee, eine dynamische Aufstellung der Printbestände in Freihand zu ermöglichen. Das setzt voraus, jedes Medium lokalisieren zu können. Nach Marktrecherchen und Machbarkeitsstudie stand RFID-UHF als geeignete Technik fest, so haben wir nach einigen Experimenten mit RFID-Suchrobotern in 2021 den Bestand von knapp einer Million Medien in vier Monaten mit RFID-UHF-Tags ausgerüstet. Selbst gebaute, sehr preiswerte Selbstverbucher ermöglichen an vielen Stellen in der Bibliothek die Ausleihe. Gesicherte Bücher, die die Bibliothek fälschlicherweise verlassen, werden mit Cover auf Monitoren für Nutzer:innen und Personal deutlich angezeigt. Auch eine native Integration in das Bibliothekssystem Alma wurde bedacht. Schließlich erhielt unser Rückgabeautomat eine neue Schnittstelle, die wir zusammen mit dem Anbieter entwickelten, und die komplexe, dynamische Sortierregeln ermöglicht, etwa: "Alle Bücher, die in den letzten 12 Monaten mehr als zweimal ausgeliehen wurden, kommen in den Sortierwagen für das Schnelldreher-Regal".
Die Software aller RFID-Komponenten wurde von Grund auf von einem Team aus UB und ITMC (IT- und Medienzentrum der TU Dortmund) entwickelt. Besonderer Wert liegt auf Stabilität, Einfachheit und Erweiterbarkeit, aber auch die Sicherheit der Inhalte auf den RFID-Tags stand im Fokus der Entwicklung.
Laufende Stellrevision und Inventur (24/7) erlauben unsere vier neuen Roboter bereits jetzt. Die zukünftig noch genauere Lokalisierung der
RFID-UHF-Tags wird schließlich eine sehr genaue Indoor-Navigation für Nutzer:innen bis zum Stellplatz eines Buches im Regalboden ermöglichen.
Der Vortrag berichtet von dem Projekt, einigen Anekdoten auf dem Weg zur Do-it-yourself-RFID-Infrastruktur und der möglichen Nachnutzung unserer Entwicklungen in anderen Bibliotheken.
Dieser Vortrag wird gemeinsam mit Dr. Lukas Lerche, UB Dortmund, gehalten.
Speakers: Michael Schaarwächter