S134: Habitus-Struktur-Reflexivität & Habitussensibilität – Anforderungen an eine inklusive bibliothekarische Arbeit
Session: Kritische Reflexion im Beruf (S134)
Habitus-Struktur-Reflexivität & Habitussensibilität – Anforderungen an eine inklusive bibliothekarische Arbeit
W. Kaiser1
1Universitätsbibliothek Augsburg, Teilbibliothek Geisteswissenschaften, Augsburg, Deutschland
Abstract Text: Immer mehr Berufsgruppen, insbesondere in den sogenannten „helfenden“ Berufen, sind darum bemüht ihrer Klientel gegenüber habitussensibel zu handeln. Zu Beginn wird erläutert, weshalb der Beruf Bibliothekar*in zu dieser Berufsgruppe "helfende Berufe" gefasst werden sollte. In einem weiteren Schritt wird der Begriff Habitussensibilität definiert. Damit ist eine professionelle Haltung gemeint, die auf die sozialen Unterschiede zwischen Gruppen und Nutzer*innen Bezug nimmt. Nutzer*innen, je nach dem jeweiligen sozialen Milieu, haben unterschiedliche Erwartungshaltungen an die Dienstleistungen und Serviceangebote. Eine Berücksichtigung dieser Erwartungen innerhalb des professionellen Handelns, kann dazu führen, dass sich die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Kund*innen und Nutzer*innen der Bibliothek verbessert. Bibliothekar*innen sollten ebenso wie die anfangs genannten Berufsgruppen über den Selbstanspruch verfügen sozial sensibel zu handeln. In dem Beitrag wird dafür plädiert Habitussensibilität in den bibliothekarischen Handlungsapparat als explizites, zunächst wissenschaftliches, dann praxistaugliches Wissen auf der Basis von Aus- oder Weiterbildungsformaten weiterzuentwickeln. Dies bedarf einer Weiterentwicklung bereits existierender sozialwissenschaftlicher Verfahren, indem Wissensformationen auf den Bibliothekskontext angewandt werden. Dabei geht es um eine transparente Offenlegung der distinktiven sozialen Praxis sowohl durch die Bibliothekar*innen, als auch durch die Bibliothek als Institution selbst. Deren Ziel ist es Habitus-Struktur-Konstellationen zu benennen und bei den Handelnden eine Reflexivität zu erreichen.
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Speakers:
Wolfgang Kaiser