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S107: Akelei, Pelikan und Stern mit Punkt* - neue Möglichkeiten und Perspektiven bei der Erforschung historischer Bucheinbände

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S107: Akelei, Pelikan und Stern mit Punkt* - neue Möglichkeiten und Perspektiven bei der Erforschung historischer Bucheinbände
Bibliothekartag 2020

Session: Facetten der Bestandserhaltung (S107)

Im Jahr 2001ging die Einbanddatenbank (EBDB) online - zunächst unter Beteiligung von drei Projektpartnern und unterstützt durch die DFG. Die zum Teil unerschlossenen bzw. nur in Auswahl publizierten Durchreibungssammlungen in Berlin, Wolfenbüttel und Stuttgart konnten der weltweiten Community zur Verfügung gestellt, die älteren, oft schlecht bebilderten gedruckten Repertorien zur Einbandforschung mittelfristig abgelöst und für die durch die Buchbinder des 15. und 16. Jhs. auf die Einbände geprägten Motive eine verbindliche Terminologie festgelegt werden. Die Teilnahme weiterer, auch internationaler, Partner ergänzt die Datenbasis nicht nur in Hinblick auf Buchbinderwerkstätten, der von ihnen verwendeten Werkzeuge und Motive in idealer Weise. Durch den Relaunch der EBDB können nun weitere, bisher nicht mögliche Fragestellungen beantwortet werden, z. B. Werkzeugwanderungen, Distributionswege und regionalen Unterschieden bei der Motivwahl durch die damaligen Buchbinder bzw. ihren Auftraggebern.
Die Neuprogrammierung mittels innovativer Softwaretechnologien, die Erweiterung des Datenmodells und die Definition eines normierten Fachvokabulars sichert der EBDB auch in Zukunft eine solide fachliche und technische Basis. Bei der Konzeption wurden auch andere aktuelle Entwicklungen im Bibliothekswesen berücksichtigt und somit Synergieeffekte ermöglicht, z. B. mit dem im Aufbau befindlichen Handschriftenportal.
Seit September 2019 steht die „neue“ EBDB der internationalen Community zur Verfügung. Eine zweite Entwicklungsphase ist vorgesehen, in der u. a. der Einsatz von iiif geprüft und für die internationale Forschergemeinschaft sowohl die Möglichkeit des Austausches als auch ein effektives komparatives Arbeiten ermöglicht werden soll. Der Vortrag erläutert, ausgehend von den im Titel genannten, bisher nicht näher zu verifizierenden niedersächsischen Buchbinderwerkstätten, die Erfahrungen während des Relaunch und die vielfältigen Recherchestrategien.

Andreas Wittenberg1, Maria Federbusch1
1Staatsbibliothek zu Berlin - PK, Historische Drucke, Berlin, Deutschland

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Speakers: Andreas Wittenberg Maria Federbusch