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Licht und Schatten. Erfahrungen aus 15 Jahren LIBREAS. Library Ideas

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Licht und Schatten. Erfahrungen aus 15 Jahren LIBREAS. Library Ideas
Bibliothekartag 2020

Seit 15 Jahren gibt eine kleine, sich über die Zeit in ihrer Zusammensetzung ändernde Redaktion die Zeitschrift LIBREAS. Library Ideas als Open-Access-Journal für Bibliothekspraxis und Bibliothekswissenschaft heraus. Getragen von der Idee des kostenfreien Zugangs, die uns von Beginn an als selbstverständlich erschien, entstand LIBREAS als Open-Access-Publikation. Sie erscheint halbjährlich außerhalb des Verlagsmarktes, baut auf der Infrastruktur von Forschungseinrichtungen und Bibliotheken auf und wird ausschließlich durch das ehrenamtliche Engagement der Beteiligten realisiert. Hinter LIBREAS steht von Beginn an die Überzeugung, dass eine diskussionsstarke Zeitschrift dieser Art für die Entwicklung des Bibliothekswesens nötig ist. Bislang wurden 36 Ausgaben publiziert. Während der 15 Jahre Arbeit an diesem Projekt gab es eine ganze Reihe von Erfolgen (Akzeptanz bei der Zielgruppe, Wirksamkeit in Diskursen, Zitationen, Anmerkungen und Bezüge zur Zeitschrift) und positiven Effekten (u.a. die Tatsache, dass es heute mehr OA-Zeitschriften in unserem Feld gibt). Es gab jedoch auch eine Reihe von Heraus- und Überforderungen sowie, wenn man so will, unerfüllter Erwartungen und des Scheiterns. Letzteres soll der Vortrag reflektieren, darunter (1) die mit der Open-Access-Transformation einhergehenden Effekte einer Marginalisierung kleiner Zeitschriften, (2) die Schwierigkeit, im Bibliothekswesen überhaupt Autor*innen zu finden oder Diskussionen anzustoßen, (3) Artikel, die nie zustande kamen und kommen, (4) teilweise Abwehrhaltung gegen “lange Texte”, (5) die gefühlte Geringschätzung der Arbeit von Autor*innen und Redaktion durch die Bibliotheks-Community. Dabei geht es keinesfalls darum, sich zu beklagen. Viel mehr möchten wir diese Aspekte als wichtige Erfahrungswerte und als Ausgangspunkt für Überlegungen nehmen, ob und wie sich LIBREAS und ähnliche Zeitschriften zukünftig aktiv in die Entwicklung des Bibliothekswesens und seiner Diskurse einbringen können.

Ben Kaden1, Maxi Kindling2, Karsten Schuldt3
1Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin, Deutschland, 2LIBREAS Verein, Berlin, Deutschland, 3Fachhochschule Graubünden, Chur, Schweiz

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Speakers: Ben Kaden Maxi Kindling Karsten Schuldt