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S126: Sacherschließung in der Wissenschaftskommunikation neu definiert: Möglichkeiten im Informationszeitalter

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S126: Sacherschließung in der Wissenschaftskommunikation neu definiert: Möglichkeiten im Informationszeitalter
Bibliothekartag 2020

Session: Netzwerke für die Wissensorganisation (S126)

Die Form der Kommunikation wissenschaftlicher Erkenntnisse hat sich über Jahrhunderte nicht sonderlich verändert. Wissenschaftliche Beiträge werden heute zwar immer weniger in gedruckter Form veröffentlicht. Digitale Dokumente mit assoziierten persistenten Identifikatoren, formalen und inhaltlichen Metadaten haben an der Organisation der globalen wissenschaftlichen Wissensbasis als verteilte Dokumentenablage allerdings nur unwesentlich Veränderungen hervorgebracht.
Im Anbetracht gegenwärtiger gesellschaftlicher Herausforderungen, wie Urbane Resilienz, die auf interdisziplinäre Forschung angewiesen sind; der stetig wachsenden Zahl an Publikationen über die es schon längst nicht mehr möglich ist, breites und tiefes Verständnis zu erhalten; der informationstechnologischen Fortschritte der letzten Jahrzehnten und der Tatsache, dass in gewissen Branchen wie dem elektronischen Handel diese längst erfolgreich zum Einsatz kommen und neue Formen der Informationsorganisation hervorgebracht haben, kann man sich fragen warum der Wissenschaftskommunikation der entscheidende Schritt ins Informationszeitalter nicht gelingt.
Traditionell lassen sich in der Sacherschließung klassifizierende Verfahren und Verfahren der verbalen Sacherschließung unterscheiden. Beide sind nicht dafür ausgelegt, Inhalte effektiv und effizient zu verarbeiten. Wissenschaftliche Fragestellungen, verwendete Materialien und Methoden, erzielte Resultate wie Hypothesentests können heute formal (maschinenlesbar) repräsentiert werden um völlig neuartige Wissensverarbeitung zu ermöglichen.
Verankert in einer neuen und in Entwicklung fortgeschrittener Infrastruktur namens Open Research Knowledge Graph (http://orkg.org) ist dieser Beitrag ein Aufruf zur Anwendung moderner informationstechnologischen Möglichkeiten in der Wissenschaftskommunikation und gleichzeitig Schilderung der Rolle der Bibliotheken in der Bewältigung der wichtigsten Hürden in Richtung wissensbasierte Systeme in der Wissenschaftskommunikation.

Markus Stocker1, Irina Sens1, Sören Auer1
1Technische Informationsbibliothek (TIB), Hannover, Deutschland

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Speakers: Markus Stocker Irina Sens Sören Auer