Session: Bibliometrie, Data Analytics und Co.: Beispiele aus der Forschungsunterstützung (S104)
Leitungen von Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen verorten bibliometrische Expertise in Bibliotheken. Bibliometrische Kennzahlen der eigenen Einrichtung sind allerdings aufgrund nicht-standardisierter Adress- und Einrichtungsangaben schwer zu erheben. Damit sich die Ergebnisse sinnvoll interpretieren lassen, müssen sie zudem mit Vergleichsgruppen bezüglich Disziplinen und wissenschaftlichen Einrichtungen abgeglichen werden.
Im Vortrag werden die Bibliometrischen Standardberichte für wissenschaftliche Einrichtungen des Kompetenzzentrum Bibliometrie vorgestellt. Das Kompetenzzentrum bereitet die Web of Science (oder alternativ Scopus) Datenbank für die Analyse deutscher Wissenschaftseinrichtungen auf. Hierfür wird eine Adressbereinigung und -zusammenführung durchgeführt, damit Publikationen deutscher Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen gesichert identifiziert werden. Auf Basis dieser qualitätsgesicherten Datenbasis geben die Bibliometrischen Standardberichte einen Einblick in das Publikationsverhalten der Einrichtung und die Rezeption ihrer Publikationen durch die nationale und internationale Wissenschaftsgemeinde. Zudem stellen die Berichte die Vernetzung der eigenen Hochschule oder außeruniversitären Forschungseinrichtung mit der nationalen und internationale Wissenschaftsgemeinde mittels bibliometrischer Indikatoren dar.
Am Beispiel der Universität Göttingen wird dargestellt, wie Bibliotheken die Bibliometrischen Standardberichte des Kompetenzzentrums zielgerichtet einsetzen können. Die SUB Göttingen beauftragt jährlich die Berichte. Sie werden innerhalb der Bibliothek sowie bei Beratungen mit der Hochschulleitung und ihrer Administration genutzt. Als besonders wertvoll haben sich bibliometrische Vergleichsindikatoren erwiesen, mit denen die Stellung der Universität in der deutschen Hochschullandschaft und international erfahrbar wird. Es ist zudem möglich, individuelle Konkurrenzfelder bei der Beauftragung zu definieren.
Stephan Stahlschmidt1,2, Najko Jahn3
1Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW, Abteilung 2 Forschungssystem und Wissenschaftsdynamik, Berlin, Deutschland, 2Kompetenzzentrum Bibliometrie, Berlin, Deutschland, 3SUB Göttingen, Göttingen, Deutschland
Speakers: Stephan Stahlschmidt Najko Jahn