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Buch und Bild: Erschließung von Bilddaten und ihre (Re-)Präsentation in Katalogen und Fachportalen

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Buch und Bild: Erschließung von Bilddaten und ihre (Re-)Präsentation in Katalogen und Fachportalen
Bibliothekartag 2020

Diskutanten: Barbara Knorn, Universitätsbibliothek Bielefeld; Robert Strötgen, Universitätsbibliothek Braunschweig, Braunschweig; David Zellhöfer, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz; Sebastian Schmideler, Universität Leipzig; Thomas Mandl, Universität Hildesheim)

Im Fokus der Podiumsdiskussion soll die Buchillustration stehen. Ihr wurde bislang weder bei Digitalisierung noch bibliographischer Beschreibung genügend Aufmerksamkeit geschenkt. Spätestens seit dem visual turn hat aber das Bild eine größere Bedeutung erfahren, vor allem in der geisteswissenschaftlichen Forschung. Text und Bild werden nun zusammen betrachtet. Schließlich trägt das Bild viel zur Popularisierung von Wissen bei, dient als Transfermedium und ist für einzelne Gattungen merkmalsbestimmend.
Dennoch haben Text-Bild-Verhältnisse in der Bestandspräsentation der Bibliotheken kaum Beachtung gefunden. Bis auf wenige Ausnahmen wurden bei der Digitalisierung weder die Bildhersteller separat erfasst noch die Reproduktionstechnik erhoben. Für Katalognutzer besitzen aber gerade diese Kategorien einen hohen Informationsmehrwert, für die Forschung in den Digital Humanities sind sie von großem Interesse. Beispielhaft sei die Kinder- und Jugendliteratur genannt, für die Illustrationen von grundlegender Bedeutung sind, deren Erfassung aber in den bibliothekarischen Nachweissystemen noch stark ausbaufähig ist.
Für ein mögliches Fachportal Kinder- und Jugendliteratur soll von fach-, bibliotheks- und informationswissenschaftlicher Seite kritisch diskutiert werden, wie manuelle und automatisierte Erschließungsprozesse für das Bild im Buch sowie Text-Bild-Verhältnisse für vorhandene und zukünftige Retrodigitalisate ineinandergreifen können. In diesem Zusammenhang interessieren die Herausforderungen bei der Aufbereitung von Metadaten auf der Grundlage existierender Datenstandards, das Einbeziehen von Linked Open Data sowie die sichere Integration externer Annotationsdaten. Hieran schließen sich Fragen zur Darstellung, zur Datensynchronisation und -aktualisierung, zum -export sowie Möglichkeiten zur kommentierenden Erschließung durch den Nutzer an, die wiederum Folgefragen generieren, wie diejenige nach dem Betreuungsaufwand im Falle eines Citizen Science Szenarios.

Wiebke Helm1
1Universität Leipzig, Erzwiss. Fak. GSD Deutsch, Leipzig, Deutschland

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Speakers: Wiebke Helm