Session: Qualitätssicherung in der Forschung (S118)
Peer Review ist ein seit langem etablierter Prozess zur Entscheidungsunterstützung beispielsweise im Publikationswesen, bei der Vergabe von Fördermitteln, bei Berufungsverfahren oder der Forschungsevaluation. Aus mehreren Gründen ist Peer Review seit einiger Zeit in der Diskussion; so werden u.a. die mangelnde Transparenz im klassischen Blindverfahren, die schlechte Reproduzierbarkeit und der große Aufwand kritisiert. Alternativen könnten Open Peer Review[1] bzw. der Einsatz bibliometrischer Methoden[2][3] sein. Beides wird im Vortrag vorgestellt und diskutiert.
Im Grunde ist Open Peer Review im Publikationswesen universell einsetzbar. Entgegen stehen Mentalitätsfragen und Geschäftsinteressen der Verlage. Hinsichtlich des Einsatzes bibliometrischer Methoden bei der Bewertung einzelner Personen (z.B. bei Berufungen) ist größte Zurückhaltung angebracht. Für die Evaluation von Forschungsgruppen zumindest in der Medizin und den Naturwissenschaften könnten bibliometrische Indikatoren dagegen als Ersatz für Peer Review dienen.
[1] Ross-Hellauer T. (2017). What is open peer review? A systematic review. F1000Research, 6, 588. doi:10.12688/f1000research.11369.2
[2] Bornmann L. (2011). Scientific Peer Review. Annual Review of Information Science and Technology, 45, 199. doi:10.1002/aris.2011.1440450112
[3] Mittermaier B. (2019) Peer Review and Bibliometrics. Preprint. http://hdl.handle.net/2128/22745
Bernhard Mittermaier1
1Forschungszentrum Jülich, Jülich, Deutschland
Speakers: Bernhard Mittermaier