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S118: Zurückgezogene Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften (Retractions): Ein Thema für wissenschaftliche Bibliotheken?!

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S118: Zurückgezogene Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften (Retractions): Ein Thema für wissenschaftliche Bibliotheken?!
Bibliothekartag 2020

Session: Qualitätssicherung in der Forschung (S118)

Das Zurückziehen von wissenschaftlichen Artikeln wird als ein Instrument des „Selbstreinigungsprozesses“ der Wissenschaft betrachtet. Publikationen, die Fehler beinhalten oder gegen die gute wissenschaftliche Praxis verstoßen, werden zurückgezogen. Je nach Art der Fehlerhaftigkeit gibt es unterschiedliche Formen: „Corrections“ sind Korrekturen an Artikeln, ohne dass der Artikel komplett zurückgezogen wird, „expressions of concern“ sind erste Bedenken seitens der Herausgeberschaft einer Zeitschrift, „retractions“ bezeichnet den Prozess des tatsächlichen Zurückziehens bei wissenschaftlichem Fehlverhalten (Sox & Drummond, doi: 10.7326/0003-4819-144-8-200604180-00123). Studien belegen, dass die Zahl der „retractions“ zugenommen hat (siehe z.B. Li et al., doi: 10.2147/JMDH.S151745). Ein Grund mag sein, dass die Zeitschriften zunehmend bereit sind, sich des Themas anzunehmen, sich selbst eine Retraction-Policy geben und dementsprechend auch schnell zu handeln (Steen et al., doi: 10.1371/journal.pone.0068397 sowie Resnik et al. doi: 10.3163/1536-5050.103.3.006).
Der Vortrag gibt einen Überblick über die Relevanz des Themas für wissenschaftliche Bibliotheken und diskutiert, in welche Services es integriert werden kann. Hierzu zählt das Auffinden von Retractions im Rahmen von Recherchekursen, allgemeine Sensibilisierung für das Thema auch im Hinblick auf die Zitierpraxis sowie auf das Aufgreifen von einzelnen Beispielen im Rahmen von Schulungen, die das Thema „Gute wissenschaftliche Praxis“ behandeln. Hierbei wird bibliothekswissenschaftliche und -praktische Literatur insbesondere aus dem angloamerikanischen Raum hinzugezogen (z.B. Thielen, doi: 10.1353/pla.2018.0009). Zudem werden Informationsquellen zum Thema wie der „Retraction Watch Blog“ (https://retractionwatch.com/) und das „Retraction Watch Database“ (http://retractiondatabase.org) und Tools wie „CrossMark“ (https://www.crossref.org/services/crossmark/) vorgestellt.

Jasmin Schmitz1
1ZB MED, PUBLISSO Publikationsberatung, Köln, Deutschland

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Speakers: Jasmin Schmitz