Session: Sammlungen sichern und präsentieren (S78)
Die SLUB erreichen monatlich ein bis zwei Vor- und Nachlässe, von denen mittlerweile jeder dritte digitale Bestandteile aufweist. In einer hausinternen Umfrage wurden als größte Hürden derer Tiefenerschliessung folgende genannt:
- Fehlende Konzepte/Werkzeuge
- Ablage digitaler Materialien
- Beurteilung/Sichtung der Medien (technisch und inhaltlich)
- Fehlende Richtlinien für Vor-/Nachlassgeber zu Archivfähigkeit
Zeitgleich wurde bestätigt, dass der Anteil an digitalen Vor- und Nachlässen steigen wird. Ähnlich sieht die Situation in anderen wissenschaftlichen Bibliotheken aus. So hat zum Beispiel Silke Becker in einer Umfrage unter Autoren der Belletristik 2014 bereits belegt, dass Werke zur Hälfte am Computer entstehen (S.49) und der Anteil an Email-Korrespondenzen überwiegt (S.52) [1]
Im Vortrag wird die Grundsicherung digitaler Medien anhand praktischer Beispiele thematisiert, sowie auf die Probleme heterogener Medien und Dateiformate, Obsoleszenz und Verfall eingegangen.
Unter Grundsicherung ist die Erstsicherung der Daten von unterschiedlichen Datenträgern zu verstehen, die es erlaubt die Daten zu sichten, zu bewerten und auf ihnen zu arbeiten.
Der Vortrag knüpft dabei an die Erfahrungen von Heinz Werner Kramski vom Literaturarchiv Marbach [2] an.
Es wird gezeigt, wie man die Sichtung und Bewertung für die Fachkollegen vereinfachen kann. Um die Diskussion zu erleichtern, wird ein einfaches Vorgehensmodell sowie nützliche Hilfsmittel vorgestellt. Mit dem Vortrag soll Anregung gegeben werden, sich mit den notwendigen organisatorischen Maßnahmen zur Erhaltung der Verfügbarkeit digitaler Vor- und Nachlässe auseinanderzusetzen.
[1] »Born-digital-Materialien in literarischen Nachlässen : Auswertung
einer quantitativen Erhebung«, Silke Becker, Berlin, 2014.
[2] »Digitale Nachlässe: Herausforderungen, Workflow und Erhaltung« 11.
Symposium »Handschriften und Alte Drucke« Blaubeuren, 20. Oktober 2014;
Heinz Werner Kramski
Andreas Romeyke1
1Sächsische Staatsbibliothek, Landes- und Universitätsbibliothek Dresden, IT - Referat Infrastruktur und digitale Langzeitverfügbarkeit, Dresden, Deutschland
Speakers: Andreas Romeyke