Session: Sacherschließung heute – kooperativ und automatisiert II (S109)
Im August 2019 wurde von der DNB bekanntgegeben, dass die Tn-Sätze in der GND (Namensdatensätze für Personen) ab Sommer 2020 abgeschafft werden sollten. Eindeutig identifizierbare Personen haben weiterhin einen Tp-Satz.
Dieser Beitrag soll eine Anreicherung und Bereinigung der Personennamensdatensätze (Tn und Tp) mittels Wahrscheinlichkeiten anregen. Das bedeutet, dass durch die Verfasser-Verknüpfung eines Namensdatensatzes mit Katalogdaten verschiedenen Grades die durch den Namensdatensatz beschriebene „virtuelle“ Person (Tn) eingrenzbar ist auf eine bestimmte, schon vorhandene Person (Tp).
Die vorhandenen Verknüpfungen eines Tp-Satzes mit (1) Katalogdatensätzen (erster Grad) und (2) mit diesen Katalogdatensätzen verknüpften Datensätzen (Körperschaften, Thesauri, Klassifikationen o.ä.) (zweiter Grad) sollten in der Regel ein klares Publikationsprofil für die Person erzeugen: z.B. über Stichwörter, fachliche Schwerpunkte, Wirkungszeiten und -stätten, Ko-Autoren usw.
Im gleichen Maß kann ein abgrenzbares Profil für Tn-Sätze per Algorithmus erkannt werden. Anhand des Beispiels einer geowissenschaftlichen Spezialbibliothek soll ein Vorschlag für einen solchen Algorithmus erarbeitet werden. Es wird gezeigt, dass ein nicht unerheblicher Prozentsatz von Tn-Sätzen eine klare Zuordnung zu einem vorhandenen Tp-Satz erlaubt.
Zusätzlich könnte ein noch zu definierender Algorithmus bestehende Verknüpfungen von Katalogdatensätzen an bestehende Tp-Sätze prüfen und fälschlich verknüpfte Katalogsätze identifizieren.
Die Folgen eines solchen Verfahrens wären eine retrospektive Anreichung des Altbestandes und eine präzisere Ausgestaltung des Katalogs.
Frank Förster1
1Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Bibliothek/Archiv, Hannover, Deutschland
Speakers: Frank Förster