Session: Servicekonzepte zur Forschungsunterstützung (S114)
Die Universität Wien betreibt seit 2008 ein für alle Disziplinen und alle Akteure offenes Repositorium (PHAIDRA) auf Basis einer Open Source Software. In diesen 12 Jahren wurde das System nicht nur userzentriert technisch weiterentwickelt sondern es kam auch zu einem Auf- und Ausbau der damit verbundenen Services. Forscherinnen und Forscher wurden seit Beginn an beim Strukturieren, Speichern und Archivieren von Daten von technischen und bibliothekarischen Expertinnen und Experten unterstützt. Das Thema Forschungsdaten hat in den letzten Jahren in allen Fachrichtungen massiv an Bedeutung gewonnen, nicht zuletzt aufgrund der von der EU und von nationalen Fördergebern geforderten Datenmanagementplänen. Dadurch werden Forschende nicht nur veranlasst, ihren Umgang mit Daten transparent zu machen, es entstehen durch diese Forderung auch neue Bedürfnisse, beispielsweise nach einer Ablage nach einer gesicherten Langzeitarchivierung von großen Datenmengen oder sensiblen Daten aber auch nach Löschmechanismen. Ebenso werden ethische und juristische Fragen aufgeworfen. Technische Überlegungen spielen ebenso eine Rolle wie die Frage nach Verantworlichkeiten nach dem Ende eines Forschungsprozesses. Dazu kommt die Erwartung der Fördergeber, dass möglichst viele Daten offen zugänglich gemacht werden oder zumindest den FAIR-Principles entsprechen. Für manche Forschungsrichtungen sind auch die CARE-Principles zu berücksichtigen. Auch die Ausgestaltung der European Open Science Cloud wird in Zukunft für alle Beteiligten eine große Rolle spielen. All diese Entwicklungen passieren recht rasch und schlagen sich auch in der alltäglichen Praxis des Forschungsdatenmanagements nieder. Die Universität Wien steht durch ihre Größe und Heterogenität vor besonderen Herausforderungen, kann aber bereits auf zahlreiche Erfahrungen und Erfolge zurückblicken. Von diesen lessons learned soll der Vortrag berichten und zu einer gemeinsamen Diskussion über zukünftige Aktivitäten anregen.
Susanne Blumesberger1
1Universität Wien, Universitätsbibliothek Wien, Wien, Österreich
Speakers: Susanne Blumesberger