Session: Servicekonzepte zur Forschungsunterstützung (S114)
Wissenschaftliche Bibliotheken haben sich zu zentralen Akteuren im Forschungsdatenmanagement (FDM) entwickelt. Traditionell verfügen sie über wertvolle Erfahrungen im Umgang mit Informationsressourcen und pflegen durch Dienstleistungsangebote engen Kontakt zu Forschenden. Viele Bibliotheken haben ihre Infrastruktur- und Beratungsangebote bereits auf FDM ausgeweitet. In diesem Beitrag wird nach einer Analyse der Bedürfnisse von Bibliotheken und Forschenden am Beispiel des Forschungsdatenrepositorys RADAR (www.radar-service.eu) ausgeführt, wie Cloud-basierte Angebote diese beim Auf- und Ausbau von FDM-Diensten unterstützen können.
Wichtige Aspekte für die Auswahl von Cloud-Diensten sind deren Exit-Strategien und Betriebsmodelle. Bei Letzteren sind neben der vollständigen Auslagerung an einen Dienstleister auch hybride Modelle möglich, bei dem die nutzende Einrichtung einen Teil der Infrastruktur selbst stellt. Ein weiteres Auswahlkriterium ist die Beteiligung der nutzenden Institutionen an der Weiterentwicklung des Cloud-basierten Angebots sowohl in technischer Hinsicht (Produkt-Roadmap und Priorisierung) und unter organisatorischen Aspekten (Verträge und Abrechnungsmodelle).
RADAR entstand in einem DFG-Projekt und wird seit 2017 von FIZ Karlsruhe als Cloud-Service angeboten. Es bietet eine umfassende Infrastruktur zur disziplin- und formatunabhängigen Archivierung und Publikation von Forschungsdaten sowie zum Peer-Review. Die Verwaltung des Dienstes liegt dabei in der Hand der nutzenden Institution. Diese kann Arbeitsbereiche für Forschende einrichten, Rollen definieren und das zur Verfügung stehende Speichervolumen festlegen. Die eigene RADAR-Umgebung kann so flexibel an interne Prozesse und Verantwortlichkeiten angepasst werden. Customizing erlaubt die Angleichung des Erscheinungsbilds an das eigene Corporate Design.
Konkrete Anwendungsbeispiele des Einsatzes von RADAR in Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen runden den Vortrag ab.
Kerstin Soltau1, Matthias Razum1
1FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur, IT, Entwicklung und Angewandte Forschung, Eggenstein-Leopoldshafen, Deutschland
Speakers: Kerstin Soltau Matthias Razum