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S100: Generation A=Algorithmus

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S100: Generation A=Algorithmus
Bibliothekartag 2020

Session: Next step: K1 (S100)

Künstliche Intelligenz stellt die nächste Stufe der Automatisierung dar. Aus unserem Leben ist sie schon jetzt nicht mehr weg zu denken. Sie bestimmt längst, welche Produkte wir kaufen und welche Nachrichten wir lesen sollen. Sie zeigt uns den kürzesten Weg zu unserem Zielort und berechnet, welche Filme uns gefallen könnten. Aber damit nicht genug. Algorithmische Entscheidungssysteme werden mittlerweile auch von Regierungen eingesetzt, um das Rückfallrisiko von Strafgefangenen zu bestimmen oder die Vermittlungswahrscheinlichkeit von Arbeitslosen. Spätestens, wenn sämtliche Bewerbungsgespräche mit einem Algorithmus geführt werden, sind wir im Leben der „Generation A=Algorithmus“ angekommen. Und mit genau dieser Generation beschäftigt sich das gleichnamige Projekt des Goethe-Instituts in den nächsten beiden Jahren. Das Projekt soll die Generationen Y und Z für die technischen und ethischen Entwicklungen im Bereich KI sensibilisieren. Schließlich sind es diese beiden Generationen, die die Weichen für die „Generation A“ und deren alltäglichen Umgang mit Algorithmen stellen.
Das Goethe-Institut möchte mit dem Projekt die technischen Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz aufzeigen und sie gleichsam kritisch reflektieren. Es will die Diskussion aus dem kleinen Kreis von Experten in eine breitere Zielgruppe tragen und fragt nach einem genuin europäischen Weg jenseits von Kommerzialisierung und Überwachung. Innovationen im Bereich algorithmischer Systeme werden häufig durch wirtschaftliche Interessen getrieben. Es braucht dringend Räume, in denen die Chancen der Technologie für das Gemeinwohl herausgearbeitet und Zukunftsvisionen entwickelt werden können. Das Goethe-Institut kann solche Räume bieten.
Begleitet und unterstützt wird es von einem europaweit gespannten Netzwerk aus Expert*innen, das aus Vertreterinnen der derzeitigen Diskussion um Künstliche Intelligenz, aus medienpädagogischen Initiativen, Kunstinstitutionen und Stiftungen zusammensetzt.

Jeannette Neustadt1
1Goethe-Institut, Bereich Bibliotheken, München, Deutschland

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Speakers: Jeannette Neustadt