Session:
Strategien für die Zukunft (S93)Informatische und informationswissenschaftliche Grundlagenforschung muss zukünftig mehr denn je essentielles Thema für wissenschaftsunterstützende Infrastruktureinrichtungen sein. Dies gilt v.a. für die Entwicklung und den Betrieb forschungsnaher Dienste durch wissenschaftliche Bibliotheken, z.B. im Kontext von Fachinformationsdiensten.
Das kann natürlich nicht bedeuten, dass jede wissenschaftliche Bibliothek neben ihrer Entwicklungsabteilung eigene Grundlagenforschung in der Informatik oder den Informationswissenschaften betreiben soll, sondern dass konkrete und langfristige Kooperationen zwischen Forschungszentren der Informatik und wissenschaftlichen Bibliotheken aufgebaut werden müssen. Diese Zusammenarbeit ist jedoch kein Selbstzweck, sondern das jeweilige Ziel wird durch fachspezifische Anforderungen verschiedener Anwendungswissenschaften definiert.
Im Zusammenspiel zwischen den drei Bereichen Informatik, Bibliothek und Anwendungswissenschaft muss die Grundlagenforschung Verantwortung für die Bedarfe der Anwendungsdömäne übernehmen. Die Rolle der Bibliothek besteht in der Moderation dieses Austausches sowie in der Verantwortung, Forschungsergebnisse und prototypische Entwicklungen aus der Informatik in robuste und nachhaltige Services zu transformieren und dabei ihre zentralen Kompetenzen z.B. in den Bereichen des (Meta-)Datenmanagements und der nachhaltigen Infrastrukturentwicklung einzubringen. Durch die konkrete Zusammenarbeit bauen wissenschaftliche Bibliotheken zudem vielfältiges Knowhow auf, was der Weiterentwicklung und der Qualität ihrer forschungsnahen Dienste zugute kommt.
Der Vortrag beleuchtet die verschiedenen Rollen der drei Akteure, ihre jeweiligen Eigeninteressen und wechselseitige Vorteile, aber auch mögliche Einschränkungen einer engen Kooperation.
Katrin Stump1, Prof. Dr. Wolf-Tilo Balke
21Universitätsbibliothek der TU Braunschweig, Braunschweig, Deutschland,
2Institut für Informationssysteme der TU Braunschweig, Braunschweig, Deutschland
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