Session:
Daten sichtbar machen â Daten schĂŒtzen (S116)Die Verwertung von Internet-Transaktionsdaten ist fester Bestandteil heutiger Erlösmodelle in der Internet-Wirtschaft. Wann immer wir âgooglenâ, âlikenâ oder online einkaufen, werden unsere Transaktionsdaten aufgezeichnet, analysiert und fĂŒr Werbezwecke genutzt. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit von Politik, DatenschĂŒtzern und medialer Berichterstattung stehen meist die PrimĂ€ranbieter - zuvorderst die âInternet Big Fiveâ Google, Facebook, Apple, Amazon und Microsoft. Die eigentliche Sammlung von Transaktionsdaten und ihre Verdichtung zu werberelevanten Persönlichkeitsprofilen geschieht zumeist im Hintergrund durch Tracking-Dienstleister, sog. Third Party Domains.
Dieses GeschÀftsfeld betrifft grundsÀtzlich auch Bibliotheken, die E-Content und Dienstleistungen von Verlagen, Aggregatoren und anderen Service-Providern beziehen. In den Ergebnissen aktueller Studien anglo-amerikanischer Bibliotheken finden sich deutliche Hinweise darauf, dass die Sammlung und Verdichtung von Transaktionsdaten auch im Rahmen der Nutzung von wissenschaftlichem Content stattfindet.
Die Vortragenden haben diese Untersuchungen repliziert, um die Relevanz des Themas auch fĂŒr Bibliotheken in Deutschland zu erfassen. Sie verdeutlichen kurz die Funktionsweise typischer Daten-GeschĂ€ftsmodelle und stellen die wesentlichen Ergebnisse Ihrer Untersuchungen vor. Vor diesem Hintergrund diskutieren sie die Aufgaben und Herausforderungen, die fĂŒr Bibliotheken hieraus entstehen, u.a. bei der Förderung der Informations- und Medienkompetenz von Nutzern, der PublikationsunterstĂŒtzung und bei der Bereitstellung von E-Content- und E-Learning-Angeboten.
Sebastian Mundt1, Renke Siems
21Hochschule der Medien, Stuttgart, Deutschland,
2UniversitĂ€tsbibliothek TĂŒbingen, TĂŒbingen, Deutschland
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