Session:
Hosting, Langzeitarchivierung und Webarchivierung (S127)Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis wie der im August 2019 in Kraft getretene DFG Kodex und andere Nachhaltigkeitsinitiativen wie Horizon 2020 verankern die Langzeitverfügbarkeit von wissenschaftlichen Rohdaten für „angemessene Zeiträume“ abhängig vom jeweiligen Fachgebiet. Eine Erhaltung der Daten für zehn Jahre gilt hierbei als Richtwert für Infrastruktureinrichtungen, die mit den Nachhaltigkeitsaspekten des Forschungsdatenmanagements am Campus oder als Dienstleister für Hochschulen betraut sind.
Der Vortrag verortet Rosetta als technische Plattform für die Langzeitverfügbarkeit von Rohdaten sowie damit assoziierten Daten, die die Nachvollziehbarkeit von Forschungsergebnissen im Sinne einer transparenten Wissenschaft auch über lange Zeiträume hinweg gewährleisten. Hierbei wird auch die Nachhaltigkeit der aktuell empfohlenen Aufbewahrungsfristen selbst relativiert. Digital erfasste Daten aus der Klimaforschung etwa sind weit über die heute empfohlenen Erhaltungszeiträume hinaus relevant, wenn sie für die langfristige Forschung nutzbar bleiben sollen.
Sie stehen damit exemplarisch für die Bedarfe nach Dienstleistungsportfolios, die über Bitstream-Erhaltung und die Anbindung von Repositorien für Forschungsdaten hinausgehen können. Jenseits der derzeit überschaubaren Zeiträume erwachsen z.B. durch eine Vielfalt proprietärer Dateiformate Gefahren (vgl. Openmicrsoscopy.org), die mit einem zuverlässigen Technology Watch durch Formatdatenbanken, einer Wandlung in langzeitstabile, idealerweise standardisierte Formate und umfassendes Preservation Planning adressiert werden müssen. Rosetta implementiert bereits heute diese und andere Services für Handlungsfelder, die die gute Praxis des Forschungsdatenmanagements auch über absehbare Technologiewechsel hinaus ermöglichen.
Andres Quast11Hochschulbibliothekszentrum des Landes NRW, Publikationssysteme, Köln, Deutschland
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