Session:
Landesinitiativen und NFDI: Wie passen sie zusammen? (S106)Viele der Technologien, die traditionell an Bibliotheken eingesetzt werden, kommen in Zeiten von Big Data an ihre Grenzen. Eine typische Reaktion von Bibliotheken darauf ist, dass sie ihr Diensteportfolio einschränken, um sich - wie es so schön heißt - auf ihr Kerngeschäft zu fokussieren. Entsprechend lässt sich häufig eine Zurückhaltung von Bibliotheken gegenüber vermeintlich neuen Anforderungen, die z.B. aus dem Wissenschaftsbereich an sie herangetragen werden, erkennen. Dass in einer offenen, service-orientierten Herangehensweise an von Forschenden artikulierte Bedarfe, auch eine Chance für eine „neue“ Akzeptanz von Bibliotheken im Wissenschaftsbereich liegen kann, möchten Herr Berg-Weiß, Frau Kümmet und Herr Spenger am Beispiel der Entwicklungen an der UB der LMU aufzeigen. Konkret werden die Vortragenden eine Art Zwischenbilanz des Forschungsdaten-Projekts „eHumanities“ an der UB ziehen, wobei sie den Fokus auf die „Rollenfindung“ der UB legen. Kernthese ist, dass sich die UB - im Bereich FDM, aber auch darüber hinaus - weg von der Rolle einer Getriebenen, hin zu der einer aktiv Handelnden und letztlich zu einer Partnerin der Wissenschaft entwickelt (hat). Eingeleitet und auch befördert worden ist dieser Prozess zum einen durch eine Rückbesinnung auf die eigenen Kernkompetenzen, darunter die Zugänglichmachung, Verbreitung und (Langzeit-)Archivierung von Informationen; zum anderen aber auch durch Wissenschaftler vor Ort, die diese Kompetenzen verstärkt nachfragen. Das veränderte Selbstverständnis der UB zeigt sich nicht zuletzt in dem Aufbau eines Kompetenz- und Service-Zentrums, zusammen mit dem Projektpartner IT-Gruppe Geisteswissenschaften, das Know-how, z.B. im Bereich Digitalisierung und OCR, bündelt und damit auf artikulierte Bedarfe, v.a. aus dem Bereich der Digital Humanities, reagiert.
Sonja Kümmet1, Martin Spenger
1, Alexander Weiß
11Universitätsbibliothek der LMU, Informationstechnologie, München, Deutschland
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