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Text und Data Mining (S124)In den Digital Humanities wird oft auf die Veröffentlichung von Forschungsdaten verzichtet, die auf urheberrechtlich geschützten Materialien basieren, da eine rechtliche Unsicherheit besteht, was veröffentlicht werden darf. Der neue § 60d UrhG erlaubt es nun, Korpora aus urheberrechtlich geschützten Werken „einem bestimmt abgegrenzten Kreis von Personen für die gemeinsame wissenschaftliche Forschung sowie einzelnen Dritten zur Überprüfung der Qualität wissenschaftlicher Forschung öffentlich zugänglich zu machen”. Nach Abschluss der Forschung verpflichtet § 60d UrhG zur Löschung des Korpus, wobei es Archiven und Bibliotheken zur dauerhaften Aufbewahrung übermittelt werden kann. Nach § 60c UrhG dürfen aber Bibliotheken bis zu 15% einzelner Werke an Nutzer zu nicht kommerziellen Zwecken übermitteln. Die rechtlichen Möglichkeiten sind allerdings unklar. Bisher ist auch eine technische Umsetzung des § 60c UrhG nicht vorhanden.
Aus diesem Grund werden im Projekt
Xsample die technischen und rechtlichen Voraussetzungen für transparente Forschung mit Text und Data Mining untersucht. Dazu wird anhand von Anwendungsbeispielen aus den Digital Humanities ein Konzept für die Generierung von Auszügen aus urheberrechtlich geschützten Werken und darauf erzielten Analyseergebnissen entwickelt und implementiert. Das Auszugskonzept soll einem Forschungsteam erlauben, die auf geschützten Werken erzielten Forschungsergebnisse im rechtlich erlaubten Rahmen Dritten zugänglich zu machen. Damit soll eine empfindliche Einschränkung des Potenzials der Digital Humanities überwunden werden.
Am Projekt Xsample beteiligt ist die Universitätsbibliothek und das Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung der Universität Stuttgart sowie das Institut für Informations-und Wirtschaftsrecht, Zentrum für angewandte Rechtswissenschaft des Karlsruher Institut für Technologie.
Sibylle Hermann1, Felicitas Kleinkopf
2, Markus Gärtner
31Universität Stuttgart, Universitätsbibliothek, Stuttgart, Deutschland,
2Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Zentrum für angewandte Rechtswissenschaft, Karlsruhe, Deutschland,
3Universität Stuttgart, Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung, Stuttgart, Deutschland
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