Abstract Text: Das Regelwerk RSWK (Regeln für die Schlagwortkatalogisierung), welches bisher die Anforderungen der bibliothekarischen verbalen Inhaltserschließung bediente, wird durch einen neuen Erschließungsstandard für den D-A-CH-Raum abgelöst.
Das neue Regelwerk wird durch einen modularen Aufbau, unterteilt in Anwendungsprofile, eine leichtere Anwendbarkeit und die Anschlussfähigkeit der Regeln an erweiterte Bedürfnisse aus anderen Communities (GLAM) ermöglichen. Dazu gilt es, für die Rolle von Schlagwörtern in der Erschließung (z. B. motivische Darstellungen oder unterschiedliche Beziehungen von Schlagwörtern) bessere Lösungen zu finden, diskutiert wird der Einsatz von Rollenoperatoren. Ein weiteres Ziel ist es, die Abbildung von zeitlichen Sachverhalten zu verbessern sowie insgesamt weniger Freitextfelder in den Daten zu haben um schlussendlich inhaltserschließende Metadaten für umfassende und vielfältige semantische Umgebungen einsetzbar zu machen.
Im Hinblick auf die Anwendung wird es ermöglicht, sich für eine enge oder weite Erschließung zu entscheiden, in diesem Zusammenhang wird auch die bisherige Praxis der Zerlegungskontrolle hinterfragt werden müssen. Die Verzahnung maschineller Erschließungsverfahren mit der intellektuellen Erschließung als auch ethische Überlegungen der Inhaltserschließung werden vermehrt Berücksichtigung finden. Für eine deutlich vereinfachte Benutzbarkeit des neuen Standards entwickeln wir Templates, die mit der Wikibase-Plattform kompatibel sind und erstellen Anfangssets zu Anwendungsprofilen. Vor allem aber haben alle angestrebten Änderungen die Bedarfe der Endnutzer*innen – angelehnt an die IFLA LRM user tasks - als Ziel im Blick.
Die Herausforderung, aber auch die Chance der Neuentwicklung besteht darin, ein für heterogene Ansprüche offenes Regelwerk zu entwickeln und dabei trotzdem eine möglichst homogene und vergleichbare Erschließung und Erfassung von Normdaten zu ermöglichen.