Abstract Text: Votings, Likes, Abzeichen und der StabiBot: nur Spielerei oder doch ein guter Weg zu einer neuen Unternehmenskultur? Viele Bibliotheken nutzen inzwischen ein Intranet auf Wiki-Basis, um Information an zentraler Stelle aufzubereiten und die Zusammenarbeit in Teams zu befördern. Die Staatsbibliothek zu Berlin (SBB) geht einen Schritt weiter und erprobt mit dem SBB-Forum ein Social Intranet, bei dem Diskussionen und Austausch im Fokus stehen - transparent und (nahezu) hierarchiefrei. Nicht nur, aber gerade auch in Corona- und Post-Coronazeiten ein geeignetes Mittel, um den gegenseitigen Kontakt zu stärken und die vielfältigen Aktivitäten des Hauses für alle Mitarbeitenden sichtbarer zu machen und partizipativer zu Gestalten.
Auf den ersten Blick mag es im Arbeitsalltag befremdlich erscheinen, im Intranet nicht einfach nur zu dokumentieren und kommentieren, sondern auch ein persönliches Profil zu gestalten und Abzeichen für Aktivitäten zu sammeln. Doch genau an so einem Ort, der ungezwungene Bereiche wie Lunchtreffen und Leseecken mit Threads zu Forschungsprojekten und Drittmittelanträge verbindet, entstehen Ideen, bilden sich Projektgruppen, klären sich Fragen und finden sich Lösungen, manchmal ganz nebenbei. Mitarbeitende beteiligen sich an Entscheidungsprozessen, arbeiten gemeinsam an Aufgaben und sorgen durch ihre Beiträge gleichermaßen dafür, dass das Einrichtungswissen gesammelt, strukturiert und geteilt wird.
Die SBB nutzt dafür die Open-Source-Plattform Discourse und berichtet im Beitrag über ihre Erfahrungen mit der Software, über den Konzeptions- und Entstehungsprozess, die rechtzeitige Einbindung des Personalsrates, aber auch über Rollout-Kampagnen und Akzeptanzhürden im Kollegium angesichts 'noch eines weiteren Tools'. Die Frage danach, welche Themen und Inhalte für ein solches Forum geeignet erscheinen und welche Prozesse eher untauglich sind, wird ebenso adressiert, wie der Spagat zwischen größtmöglicher Offenheit und doch nötiger geschlossener Bereiche.