Abstract Text: Die Zukunft der Bibliotheken liegt darin, als Räume des gesellschaftlichen Diskurses zu fungieren und die Diversität der Gesellschaft vor Ort abzubilden. Als kommunale Öffentliche Einrichtungen ermöglichen sie den Bürger*innen Teilhabe, Bildung und Kultur. Damit dies auch zukünftig gelingen kann, muss sich die Organisation „Bibliothek“ weiterentwickeln: Diversität muss zum Selbstverständnis Öffentlicher Bibliotheken werden. Dies hat Auswirkungen auf alle Bereiche: auf nach außen gerichtete Dienstleistungen genauso wie auf interne Strukturen und Personalentwicklung. Es bedarf einiger Selbstkritik/-reflexion, einer diskriminierungs- und rassismuskritischen Haltung, der stetigen Evaluation von Maßnahmen und Strategien sowie dem Willen, den Wandel als Querschnittsaufgabe zu vollziehen. Dazu gehört auch, Schutz vor Diskriminierung und Benachteiligung zu gewähren und nachhaltig gesellschaftliche Diversität auch im Personal abzubilden. Eine Vielzahl von Beispielen zeigen, wie und wo sich kleine und große Bibliotheken auf den Weg machen können. Letztendlich bleibt die Diversitätsorientierte Öffnung ein Prozess, dessen Maßnahmen und Ziele immer wieder neu justiert und ausgebaut werden müssen. Ob im kleinen Team oder auf höchster Hierarchieebene: Es sind alle gefragt. Doch Widerstand und Aktionismus können die Nachhaltigkeit von diversitätsorientierten Maßnahmen gefährden.
Die Podiumsdiskussion beleuchtet folgende Fragen: Wie können Veränderungen langfristig verankert werden? Warum ist ein „buntes“ Programm verschiedener Kulturen allein nicht zielführend? Was haben Bibliotheken mit Diskriminierung und Rassismus zu tun?
Die Veranstaltung wird durch die Agentinnen aus den Bibliotheken, die am Programm "360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft" teilnehmen, organisiert. Den Rahmen für die Podiumsdiskussion bildet der gemeinsame Sammelband „Diversität in Bibliotheken – Theorien, Strategien und Praxisbeispiele“ (DeGruyter, 1/22).