Abstract Text: Das Verbundprojekt “AuROA – Autor:innen und Rechtssicherheit für Open Access” entwickelt Standards in Form modularer Musterverträge und fördert die Vernetzung der Akteur:innen im geisteswissenschaftlichen Publizieren.
Mit einer mehrstufigen und von Beginn an partizipativen Strategie adressiert AuROA dabei das komplexe Ineinandergreifen von Vielfalt und Mangel im Bereich des Open-Access-Publizierens in den (deutschsprachigen) Geistes- und Sozialwissenschaften.
Vielfalt gibt es hinsichtlich der Finanzierungsmodelle für Open-Access-Bücher, der Akteur:innen im Publikationsprozess – neben Autor:innen, Bibliotheken und Verlagen gehören hierzu weitere Dienstleister und Intermediäre, Communities, Konsortien und Initiativen – sowie der unterschiedlichen, sich verändernden Rollen und Aufgaben.
Mangel herrscht in Bezug auf Übersicht (hinsichtlich isolierter, intransparenter Perspektiven sowie einer unklaren Gesamtlage), verlässliche Standards (bei Qualitätsfragen, Finanzierung, Metadaten, Distribution, Vertragsgestaltung) und Kooperation (durch Interessenskonflikte sowie eine heterogene Bereitschaft zur Transformation). Zusammen fördert dies Vorbehalte bei den Akteur:innen und somit zögern Verlage und Wissenschaftler:innen, mögliche Freiräume zu nutzen und aktiv an Open Access teilzunehmen.
Im Projekt AuROA wurden daher in einem ersten Schritt mit zentralen Stakeholdern Pain Points und Anforderungen an hochwertige OA-Buchpublikationen gesammelt und diskutiert. Die Analyse wurde anschließend zu einem Leistungskatalog konsolidiert und mit weiteren Akteur:innen abgestimmt. Eine besondere Rolle nehmen hierbei Universitätsbibliotheken ein, die sich in diesem Spannungsfeld als zentrale Open-Access-Akteurinnen strategisch weiterentwickeln.
Der Vortrag diskutiert die Ergebnisse der kooperativen Maßnahmen sowie den Leistungskatalog mit Blick auf die Vereinbarkeit und Umsetzung der Anforderungen und Wünsche der vielfältigen Akteur:innen im geisteswissenschaftlichen Publizieren.