Abstract Text: Die Digitalisierung ist einer der weitreichendsten Transformationsprozesse der bisherigen Menschheitsgeschichte, wird aber oftmals lediglich auf seine technischen Implikationen reduziert. Wer sich allerdings aus einer praxeologischen Perspektive heraus mit wissenschaftlichem Wissen und dessen Management auseinandersetzt, dem fĂ€llt es nicht schwer, die digitale Transformation als soziotechnischen Prozess zu begreifen. Sicherlich erfordern Entwicklungen hin zu Open Science oder Open Access die Revision sowie Erweiterung bisheriger technischer Informationsinfrastrukturen, jedoch lassen sie sich nicht allein auf dieser Grundlage bewĂ€ltigen. Dass Kolleg:innen aus den Digital Humanities z. B. Linked Open Data besonders offen gegenĂŒberstehen, hat nicht nur etwas mit dem Vorhandensein der benötigten Hard- und Software zu tun, sondern ist auch eine Frage der Einstellung, und zwar der mentalen.
Wem es gelingen soll, die fachkulturelle Transformation voranzubringen, der muss also Technisches und Soziales konsequent zusammenfĂŒhren. Um dies zu erreichen, ist es jedoch unumgĂ€nglich, den status quo zu ermitteln. Immer wieder betonen wir die HeterogenitĂ€t der jeweiligen Disziplinen im Zuge ihrer fachkulturellen Transformation, doch was dies genau heiĂt, stellt fĂŒr viele Disziplinen bis dato ein Desiderat dar. Das medienwissenschaftliche Open-Access-Fachrepositorium media/rep/, das eng mit NFDI4Culture zusammenarbeitet, fĂŒhrte deshalb zwischen Juni und August 2021 eine Umfrage innerhalb der Medienwissenschaft zu Forschungsdaten und Forschungsdatenmanagement durch, um â orientiert am Datenlebenszyklus â Vorkenntnisse, Bedarfe und Einstellungen des Faches fĂŒr die Gestaltung eines Forschungsdatenrepositoriums zu ermitteln. Dieser Vortrag möchte dabei weniger die Ergebnisse detailliert prĂ€sentieren, sondern auf diesen aufbauend Tendenzen der digitalen Transformationen im fachkulturellen Kontext in ihrer Breite aufzeigen und ausstellen, was dies konkret fĂŒr Fachrepositorien bedeutet.