Abstract Text: Auch in Zeiten einer globalen Pandemie sollten Bibliotheken die Vorteile der gezielten Nachwuchsförderung nicht verlieren. Studierende der Bibliotheks- und Informationswissenschaft können im Rahmen von Praktika neue Impulse und innovative Ideen für die Bibliothekspraxis einbringen. Die Anforderungen an Studierende bezüglich Berufspraxis seitens der Hochschulen haben sich in den letzten Monaten kaum geändert. Diese müssen unter häufig erschwerten Bedingungen berufliche Erfahrung in Bibliotheken sammeln (
Greifender et al 2021). In der Abteilung Repositorienmanagement PHAIDRA-Services der Universitätsbibliothek Wien wurde daher im Sommer 2020 ein neues Konzept für virtuelle Praktika entwickelt (
Kalová 2021). Im letzten Jahr hat die Abteilung 25 Praktikant*innen aus vier Einrichtungen in Deutschland und Österreich betreut. Als Mehrwerte der Online-Praktika lassen sich laut den Studierenden und den beteiligten Mitarbeiter*innen der UB Wien vor allem der überregionale und internationale Austausch, die zeitliche Flexibilität bei der Durchführung und die Möglichkeit, selbständig und/oder im Team mit anderen Praktikant*innen auch komplexere Aufgaben zu erarbeiten, hervorheben. Über den pandemischen Härtefall hinaus spielen sich in Bibliotheken schon heute vielfältige Arbeitsbereiche im digitalen Raum ab. Der für beide Seiten sinnvolle Einsatz von Praktikant*innen im bibliothekarischen Arbeitsalltag kann sich auch in gegenüber Präsenz-Praktika integrativeren und nachhaltigeren Angeboten widerspiegeln. Im Vortrag wird auf Vor- und Nachteile sowie „Lessons Learned“ aus den Erfahrungen mit virtuellen Praktika eingegangen. Um die Perspektive der durchführenden Einrichtung gleichwie der Studierenden darzustellen, wird das Thema von einer Mitarbeiterin der UB Wien und einer ehemaligen Praktikantin im Vortrag gemeinsam diskutiert. Das Ziel des Vortrags ist es, anderen Bibliotheken Ideen für eine Integration von virtuellen Praktikums-Angeboten aufzuzeigen – auch nach der Pandemie.