Abstract Text: Wie verschaffen sich Forschende Zugang zu E-Books, E-Journals und Datenbanken, wenn der Zugriff auf nennenswerte Teile des etablierten digitalen Informationsangebots der Universität kurzerhand wegbricht, weil wichtige Rahmenverträge aufgrund steigender Kosten und nicht mehr zeitgemäßer Geschäftsmodelle gekündigt werden (Stichwort: Elsevier-Journals)? Wie beeinflusst dies die Wahrnehmung der Universitätsbibliothek als Ort der Bereitstellung von Forschungsliteratur? Wie können wissenschaftliche Bibliotheken in enger Kooperation mit Forschenden diesen Transformationsprozess in Richtung Open Access langfristig analysieren und im Sinne einer bestmöglichen Unterstützung von Forschung bewerten? Hier setzte die internationale Studie „Cancelling the Big Deal“ an, die von der US-amerikanischen Not-For-Profit-Forschungsagentur Ithaka S+R von 2020 bis 2021 in Kooperation mit elf beteiligten Universitäten in den USA und in Deutschland durchgeführt wurde. Die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin war mit einem fünfköpfigen Team beteiligt und stellt im Rahmen des Vortrags neben den übergreifenden Ergebnissen der Studie auch ihre lokalen Erkenntnisse aus leitfaden-gestützten Interviews mit Forschenden zur Diskussion.
Über den thematischen Hintergrund des Zugangs von Forschenden zu digitalen Ressourcen hinaus erörtern die Vortragenden dabei auch das Themenfeld „Nutzungsforschung in der Bibliothek“ und die Frage, inwiefern diese nicht nur Ergebnisse liefert, sondern auch ein wertvolles Instrument sein kann, um den Kontakt zu den Nutzenden zu pflegen und die „Liaison“-Arbeit gerade auch zum Thema „Open Access“ zu intensivieren.
Referent*innen: Dr. Dominik Hagel, Franziska Harnisch, Mario Kowalak, Dr. Mirco Limpinsel, Dr. Cosima Wagner