Abstract Text: Durch die Corona-Pandemie und den damit verbundenen Lockdown standen Bibliotheken als dritte Orte vor der Herausforderung ihrer gesellschaftlichen Rolle gerecht zu werden. Schnell wurden kreative Lösungen im Sinne einer Liquid Infrastructure entwickelt, wie beispielsweise Lieferservices oder Online-Lesungen (vgl. Vogt 2021; vgl. Böttcher/Breidlid 2021). Neben der Bereitstellung von Medien, ist die Kooperation mit formalen Bildungseinrichtungen, wie Kitas und Schulen zur Ermöglichung von Teilhabechancen, eine zentrale Aufgabe von Bibliotheken (vgl. dbv 2021). Vor der Pandemie fanden bereits BibliotheksfĂŒhrungen und konkrete Veranstaltungen zur Förderung der Lese- und Medienkompetenz statt. Bildungseinrichtungen konnten somit nicht nur von der technischen Ausstattung der Bibliotheken profitieren, sondern auch von ihrer Expertise in Sachen Medienbildung (vgl. Marci-Boehncke/ Vogel 2017).
Der DBV fordert in seinem Bericht zur Lage (2021) âdie Ausgestaltungen von analogen und digitalen BildungsrĂ€umen [...]â (dbv 2021, S. 5). Der bereits etablierte analoge Lernraum Bibliothek entfiel nun aber im Lockdown und musste jetzt digital gedacht werden, was aber nur bedingt gelang (vgl. BĂ€Ăler 2021).
Der Vortag knĂŒpft daran an und beschĂ€ftigt sich mit der Frage, wie Bildungskooperationen hybrid gestaltet werden können. Auf Grundlage einer deutschlandweiten Fragebogenuntersuchung werden Daten zu Bildungskooperationen vor und wĂ€hrend des Lockdowns sowie zur SelbsteinschĂ€tzung der Bibliothekar*innen hinsichtlich ihrer Kompetenz zur digitalen Vermittlung von Lese- und Medienkompetenzen prĂ€sentiert. Es wird aufgezeigt, welche LernrĂ€ume Bibliotheken im Lockdown anbieten konnten und welche Konsequenzen sie aus dem Lockdown ziehen. AbschlieĂend werden SchlĂŒsse fĂŒr die hybride Gestaltung von Bildungskooperationen sowie fĂŒr die Aus- und Fortbildung von Bibliothekar*innen gezogen.