Abstract Text: Wissenschaftliche Bibliotheken haben in den letzten Jahren zahlreiche neue Produkte und Dienstleistungen entwickelt, die insbesondere durch die digitale Transformation bedingt sind. Für die Bibliotheken bedeutet dies gleichzeitig, dass es vielfach fest definierte Rollen verbunden mit den dazugehörenden Kompetenzen so nicht mehr gibt. Vielmehr werden für die digitalen Dienstleistungen Personen benötigt, die auf der einen Seite über ein bibliothekarisches Fachwissen verfügen, auf der anderen Seite aber mit den Themen „Daten“ und „Software“ vertraut sind. Diese Datenspezialist*innen verantworten den gesamten zu organisierenden Lebenszyklus von (Forschungs)daten in den unterschiedlichsten Fächern und Disziplinen im Kontext der zugehörigen IT-Systeme. In den letzten Jahren hat sich daraus – insbesondere in wissenschaftlichen Bibliotheken – das Berufsbild / Aufgabengebiet des Data Librarian entwickelt.
Personen mit Kenntnissen und Kompetenzen in diesem Bereich werden an zahlreichen Institutionen benötigt, und der Bedarf an Data Librarians dabei höher als der verfügbare Personenpool . Um dem zu begegnen muss systematisch in die Ausbildung in diesem Bereich investiert werden.
Der Vortrag stellt die möglichen Fort- und Weiterbildungswege zum Data Librarian vor: angefangen vom „Training on the Job“ in Kombination mit einzelnen (individuellen) Weiterbildungsmaßnahmen, über Zertifikatskurse, bis hin zur Schwerpunktbildung in einem grundständigen Bachelor-Studiengang und einem Weiterbildungs-Master. Gleichzeitig wird aufgezeigt, wie systematische Personalentwicklung im Bereich Datenmanagement im Sinne einer Karriereplanung aussehen kann, die den Bibliotheken hilft, ihre (personellen) Engpässe in dem wichtigen Feld zu beseitigen oder mindestens zu reduzieren.