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Years active: 2021 to 2021
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Die Nutzung von Videokonferenzen in den letzten 365 Tagen Home Office enorm zugenommen. Egal ob Teambesprechung oder Messe, Vereinssitzung oder Stammtisch, privates Telefonat, TheaterauffĂŒhrung oder Gaming, alles findet 'online' statt. Genutzt werden meist die Tools groĂer kommerzieller Anbieter, aktuell vor allem Zoom, MS Teams und Cisco WebEx.
Leider zeigen die Erfahrungen, dass diese und Àhnlich Tools in der Regel mehrere MÀngel haben:
Ihre Nutzung ist nicht sicher, Unbeteiligte können Meetings stören ("Zoom Bombing") oder aus der Ferne auf Nutzerrechner, Kameras und Mikrofone zugreifen.
Inwieweit der Datenschutz eingehalten wird, ist mindestens unklar, hĂ€ufig muss von Nichteinhaltung bzw. VerstöĂen gegen die DSGVO ausgegangen werden.
Nutzer*innen mit speziellen Anforderungen können an Videokonferenzen oft gar nicht oder nur sehr eingeschrÀnkt teilnehmen: Die Bedienung wird schnell kompliziert, schlechte Ton- wie BildqualitÀt erschweren die Kommunikation und viele Tools sind nicht barrierefrei: Blinde können sich dann beispielsweise nicht einloggen, weil die Anwendung nicht mit ihrem Screenreader zusammenarbeitet oder Gehörlose können den GebÀrdensprachdolmetscher*innen nicht folgen, weil deren Videobild stÀndig verschwindet.
Videokonferenzen sind also weder besonders nutzerfreundlich noch sicher oder fĂŒr alle zugĂ€nglich. Da sie sich aber zu einem alltĂ€glichen Kommunikationsmittel entwickelt haben, das sicher auch "nach Corona" weiter viel genutzt werden wird, ist es uns wichtig, diese MĂ€ngel zu beseitigen. Denn gerade Veranstaltungen, an denen Menschen mit Behinderungen oder BeeintrĂ€chtigungen beteiligt sind, werden in Zukunft zunehmend âdigitalâ, also per Videokonferenz stattfinden. Dies geschieht sowohl aus Kosten- und AufwandsgrĂŒnden, ist aber auch unter Nachhaltigkeitsaspekten sinnvoll: Im Vergleich mit PrĂ€senztreffen, die Autofahrten oder gar Flugreisen erfordern, sind Videokonferenzen deutlich ressourcenschonender.
Wir (Institut fĂŒr Digitale Teilhabe (IDT) der HS Bremen; Initiative Augenhöhe e.V. Berlin und Institut PI) wollen daher gerne ein nutzerfreundliches, barrierefreies und sicheres Tool fĂŒr Videokonferenzen entwickeln, das auch einen deutlichen Schritt in Richtung Digitale SouverĂ€nitĂ€t geht. Wir beabsichtigen keine komplette Neuentwicklung sondern möchten als technische Basis eines der vorhandenen Open Source Videokonferenz-Systeme (z.B. BigBlueButton, Jitsi, Talk, Element/Matrix) nutzen. Dies wĂŒrde ermöglichen, durch die ohnehin erforderlich Server- bzw. Rechenzentrums-Infrastruktur fĂŒr die notwendige StabilitĂ€t, Sicherheit und die technische Einhaltung des Datenschutzes zu sorgen.
Neu entwickeln möchten wir aber das User Interface und zwar konsequent aus Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer, ihrer unterschiedlichen und speziellen Anforderungen. UneingeschrĂ€nkte Barrierefreiheit, einfache Bedienung (auch fĂŒr Veranstalter/Einladende) sowie flexible Nutzungsmöglichkeiten stehen dabei im Fokus. So soll ein fĂŒr viele Zwecke (Telefonate, Absprachen, Teamarbeit, Bildung und Qualifizierung, Veranstaltungen und Kongresse) und alle Nutzerinnen und Nutzer (auch Kinder, Seniorinnen und Senioren, Menschen mit BeeintrĂ€chtigungen) einsetzbares Tool fĂŒr Kommunikation und Zusammenarbeit entstehen.
DafĂŒr bitten wir um Hilfe: Wir selbst können die Anforderungen erheben und formulieren und haben auch erste Ideen, wie ein User Interface gestaltet sein mĂŒsste. Aber welches Viko-System wĂŒrde sich als Basis eignen? Was ist aus technischer Sicht bei der Entwicklung eines User Interfaces zu beachten? Wie können wir den Entwicklungsprozess anstoĂen, gestalten, begleiten?