Session: Provenienzforschung: Kein Ende in Sicht? (S114)
Vom Suchen und Finden: ein Praxisbericht aus dem NS-Raubgut-Projekt der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
M. Biel1
1Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Neuere Medien, Digitale Bibliothek, Wolfenbüttel, Deutschland
Der Weg von der systematischen Sichtung bis zu einer Bewertung – und schlussendlich einer möglichen Restitution – von antiquarischen Bibliotheksbeständen ist ein langer. Der vorliegende praxisorientierte Vortrag möchte im Sinne eines Erfahrungsberichts Einblick in die ersten Etappen einer solchen Aufgabe, wie etwa die autoptische Prüfung der Bestände, die bibliothekarische Erfassung von Provenienzspuren und erste Fallrecherchen, geben. Der Fokus liegt auf einem höchst heterogenen Bestandsegment der Herzog August Bibliothek mit Drucken des 16. bis frühen 20. Jahrhunderts. Es handelt sich dabei um eine 1969 neu geschaffene Signaturengruppe für antiquarische Erwerbungen aller Art: geschlossen erworbene wissenschaftliche oder bibliophile Sammlungen, Einzelerwerbungen aus dem Auktions- und Antiquariatshandel, Geschenke oder Stiftungen. Die Vielzahl der dort anzutreffenden Provenienzsachverhalte soll einen lebendigen Eindruck von der Alltagsarbeit in einem Projekt zur NS-Raubgutforschung vermitteln.
Speakers: Monika Biel