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S114: Die Bibliotheksbestände des Kölner Musikwissenschaftlichen Instituts im Netzwerk der NS-Zeit

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S114: Die Bibliotheksbestände des Kölner Musikwissenschaftlichen Instituts im Netzwerk der NS-Zeit
Bibliothekskongress 2022

Session: Provenienzforschung: Kein Ende in Sicht? (S114)

Die Bibliotheksbestände des Kölner Musikwissenschaftlichen Instituts im Netzwerk der NS-Zeit
R. Kopal1
1Universität zu Köln - Musikwissenschaftliches Institut, Bibliothek - Projekt "Die Bibliotheksbestände des Kölner Musikwissenschaftlichen Instituts im Netzwerk der NS-Zeit", Köln, Deutschland

Abstract Text: Der Beitrag liefert einen Überblick sowie erste Ergebnisse zu einem derzeit am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität zu Köln laufenden Projekt, in dem gefördert durch das DZK der Rara-Bestand der Institutsbibliothek auf seine Provenienzen hin untersucht wird. Zentrales Ziel des Projekts ist es, zu klären, ob im Laufe der Jahre 1933-1945 Bestände in die Institutsbibliothek gelangt sind, deren Erwerbungsumstände im Sinne aktueller Definition als NS-Raubgut zu beurteilen sind. Ausgangspunkte für eine genauere Überprüfung der Bestände sind einerseits nachgewiesene Verbindungen zwischen Institutspersonal und dem Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg – Sonderstab Musik sowie das Auffinden von Rechnungsbüchern des Musikwissenschaftlichen Instituts, die den Zeitraum 1932-1945 dokumentieren. Bislang waren für die Zeit von der Gründung des Instituts 1920 im Kontext der Gründung der neuen Kölner Universität 1919 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs keine Rechnungs- oder Zugangsbücher bekannt. Durch diese nun vorliegenden Dokumente bietet sich eine neue Möglichkeit, die Aktivitäten, Geschäftsbeziehungen und Netzwerke des Instituts in der Zeit von 1933-1945 konkret nachzuvollziehen und mit weiteren Erkenntnissen wie Provenienzmerkmalen an den Objekten selbst, weiteren Archivquellen etc. in Verbindung zu setzen.
Neben der systematischen Überprüfung des genannten Teilbestands und ggf. der Identifizierung und gezielten Erforschung kritischer Zugänge steht das damalige Personal des Instituts sowie dessen vielfältige Verflechtungen in Strukturen der Universität und des Wissenschaftsbetriebs, der Stadt, des Staates, der NSDAP und des Kulturlebens im Fokus des Interesses. Am Ende des Projekts sollen neue Erkenntnisse über die Provenienzen der Bestände sowie auch ein besseres Verständnis der lokalen, regionalen und überregionalen Netzwerke und Kontakte stehen, mittels der die Bibliothek des Musikwissenschaftlichen Instituts in der NS-Zeit aufgebaut bzw. erweitert wurde.

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Speakers: Ricarda Kopal