Abstract Text:
Die Möglichkeiten fĂŒr Forschung und Lehre, die sich Bibliotheken im Wikiversum bieten, werden oft noch unterschĂ€tzt. Die offenen digitalen Werkzeuge der globalen Portalfamilie von Wikimedia - Wikipedia, Wikisource, Wikidata, Wikimedia Commons - werden von vielfĂ€ltigen Gemeinschaften intensiv genutzt. Sowohl deren Nutzung von Bibliotheken als auch die Nutzung des Wikiversums durch Bibliotheken bleiben oft noch eine EinbahnstraĂe. Dabei können wir beidseitig von ungenutzten Potentialen profitieren: in der Wissenschaftskommunikation, fĂŒr die erhöhte Sichtbarkeit digitaler Sammlungen, crowdsourcing-basierte ErschlieĂungsprojekte, kollaborative Editionen, offene bibliografische Metadaten und fĂŒr das Community Building.
Gleichzeitig ist Open Science ein Leitbild fĂŒr Beteiligungsstrategien in Wissenschaftlichen Bibliotheken. Ein möglichst hoher Anteil offener Lehr- und Lernmaterialien in der (ehrenamtlichen) Landeskunde wie im universitĂ€ren Umfeld sowie deren kompetente Entwicklung und Benutzung sind komplementĂ€re Ziele fĂŒr offene Wissenschaft. Mit dem Blick auf landeskundliche Projekte auch in europĂ€ischen ZusammenhĂ€ngen zeigen wir, dass und wie das Wikiversum projekt- und strategieorientiert offene Bibliotheksarbeit fĂŒr die Mitarbeitenden wie fĂŒr die Nutzenden bereichert und offene Praktiken in Forschungsprozessen stĂ€rkt.
Die Beispiele reichen von Transkriptionsprojekten in Wikisource und deren strukturierter ErschlieĂung mit Wikidata ĂŒber die Datenpflege fĂŒr die SĂ€chsische Bibliografie mittels Wikipedia sowie Linked Open Data-Anwendungen fĂŒr historische Ortsnamen in Sachsen, ĂŒber die geodatenbasierte TiefenerschlieĂung historischer Industriealben bis hin zu lokal orientierten Gemeinschaften wie der Dresdner Wiki-Community. Viele dieser Beispiele und Anwendungen â wie auch die Wikidata-Spezialabfrage âNearbyâ zur Pflege lokaler Metadaten und WissensbestĂ€nde â sind auch unter Pandemiebedingungen umsetzbar, worauf ein besonderer Fokus des Vortrags liegen wird.