Abstract Text: Auf den 1.1.2022 wurde die UniversitĂ€tsbibliothek ZĂŒrich neu gegrĂŒndet. Diese umfassende Neuorganisation wurde wĂ€hrend vier Jahren in einem Vorprojekt und einem Hauptprojekt vorbereitet sowie zur Umsetzung gefĂŒhrt. Nach anfĂ€nglichen Startschwierigkeiten mit heftigem Widerstand aus der UniversitĂ€t gelang es dank eines professionellen Projektmanagements, umfangreichen Kommunikationsmassnahmen und dem Einbezug der verschiedenen Stakeholder die Akzeptanz gegenĂŒber der Reorganisation so zu steigern, dass eine einvernehmliche Ăbertragung der Ressourcen an die UB möglich wurde. Es wurden die Finanzressourcen (Erwerbungsbudget und Sachmittel) sowie die RĂ€ume an die neue UB ĂŒbertragen. In einem aufwĂ€ndigen Interessebekundungs- und Stellenbesetzungsverfahren wurden die rund 170 Mitarbeitenden aus ihren frĂŒheren Anstellungen an den FakultĂ€ten, Instituten und in der Hauptbibliothek in die neue Organisation transferiert.
In der Vorbereitung zeigte sich, dass eine neue und einheitliche Unternehmenskultur ein wichtiger Erfolgsfaktor der neuen UB sein dĂŒrfte. Die gewĂ€hlte Organisationsform soll die Zugehörigkeit zur UB stĂ€rken und doch die DiversitĂ€t und DezentralitĂ€t der Standorte respektieren. Dieser neuen KomplexitĂ€t soll mit einer neuen FĂŒhrungskultur begegnet werden, die flache Hierarchien, Delegation von Kompetenzen, Autonomie von Expert*innen und eine GesprĂ€chskultur auf Augenhöhe voraussetzt.
Ein wichtiges Ziel der Reorganisation war, dass die UB eng mit der ZB ZĂŒrich zusammenarbeitet. Hierzu wurde die Rolle der Liaison Librarians völlig neu konzipiert. In gemischten Teams mit Mitarbeitenden der ZB ZĂŒrich und der UB sollen sie selbstorganisiert die Verbindung zu den Forschenden, Lehrenden und auch Studierenden pflegen. Im Bereich Data Services & Open Access wurde ebenfalls ein gemeinsames Team von ZB und UB eingesetzt, das agile Prinzipien nutzen soll. Im Vortrag werden die verschiedenen Massnahmen und ihre allenfalls bereits sichtbaren Ergebnisse vorgestellt.